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Gesellschaftspolitische und ökonomische Anliegen und Wwirkungen der deutschen Tauschsysteme

Verabschiedet auf dem Bundestreffen der Tauschringe am 3. Mai 1998 in München.
 

1. Nachbarschaftshilfe - Kommunikation schaffen

  • Abbau von Schwellenangst und Mißtrauen, Isolation und Anonymität in der Nachbarschaft
  • Austausch zwischen Menschen fördert die Kontakte untereinander
  • Treffpunkte entstehen
  • Kontakte zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen und Altersgruppen
2. Ökonomische und soziale Selbsthilfe - Selbstbestimmung - Selbstverwaltung
  • Versorgung mit Dienstleistungen und Produkten, die man sich mit dem vorhandenem Einkommen nicht leisten will oder kann
  • alle Arbeiten und Entscheidungen erfolgen durch die Mitglieder der Tauschringe selbst
3. Entfalten des Selbstwertgefühls, der Phantasie und Kreativität
  • Eigene Fähigkeiten und Stärken und deren Vielfalt werden entdeckt und gefördert, vorhandene Ressourcen werden genutzt
  • Bei den Fähigkeiten ansetzen, nicht beim "Mangel"
  • Ermutigung zum aktiven Handeln, ökonomisch und sozial
  • Bieten die Möglichkeit, den Selbstwert nicht ausschließlich über die Erwerbsarbeit zu definieren
4. Gleichberechtigung / gegenseitiger Respekt
  • Kein Gefälle zwischen Gebenden und Nehmenden (kein schlechtes Gewissen bei Hilfebedürftigkeit)
  • Solidar- statt Konkurrenzökonomie
  • Fairer, gleichberechtigter Umgang miteinander, gegenseitiger Respekt
  • sich sowohl der eigenen Fähigkeiten als auch der eigenen Bedürfnisse bewußt werden
5. Neubewertung von Arbeit und Leben
  • Kopf- und Handarbeit, Frauen- und Männerarbeit, angeblich weniger qualifizierte Arbeit werden neu eingeordnet
  • Tauschringe als neue Möglichkeit zwischen bezahlter und ehrenamtlicher Arbeit
  • Wert der eigenen Fähigkeiten entdecken und für sich und andere nutzbar machen, unabhängig z.B. von bestehenden Kriterien des Arbeitsmarktes
6. Gemeinwesenentwicklung, lokale Ökonomie, Verbesserung der Lebensqualität
  • Entwicklung nachhaltigen Wirtschaftens
  • Erfüllen sozialer Grundbedürfnisse
  • Beitrag zur Entwicklung einer lokalen Agenda 21
  • Global denken, lokal handeln
  • Ökologie : Ressourcenschonung durch kurze Wege, Müllvermeidung, Wiederverwerten und gemeinsames Nutzen von Gebrauchsgütern
  • Soziale Kompetenz der Gesellschaft erhöhen
  • Sinnvolle Arbeit im Gemeinwesen wird durch ein geeignetes Tauschmittel ermöglicht
  • Vernetzung von Bewohnern, Projekten und Vereinen auf lokaler Ebene
  • Förderung lokaler Strukturen
  • Beitrag zur "Standortsicherung" durch Verbesserung sozialer Strukturen
7. Bildungsarbeit zum Zusammenhang zwischen Ökonomie und Leben
  • Verstehen von Wirkungs- und Funktionsweise des Geldes praktisch erfahrbar machen
  • Ursachen gegenwärtiger Probleme verstehen, z.B. Arbeitslosigkeit, Umweltstörung, soziale Ungerechtigkeit, Finanznot
8. Modellversuche für nachhaltiges Wirtschaften
  • Neue Kooperationsbeziehungen zwischen Privatpersonen, Unternehmen und anderen Organisationen (z.B. der öffentlichen Hand, Vereine) eingehen
  • Modellhaftes Lernen im Erfahren von Versuch und Irrtum
9. ...außerdem macht Tauschen Spaß